Feuerwehr
Schwarzenbek

Fahrsicherheitstraining 11.10.2025

In welchem Abschnitt eines Einsatzes besteht die größte Gefahr für Einsatzkräfte?

Zwar ist jeder Einsatz mit Risiken verbunden, doch die Statistiken zeigen etwas Überraschendes: Die Gefährdung bei Einsatzfahrten ist rund 17-fach höher als für andere Verkehrsteilnehmer.
Um diese Risiken zu minimieren, hatten zehn unserer Kameradinnen und Kameraden am 11. Oktober die Möglichkeit, ein umfangreiches Fahrsicherheitstraining zu absolvieren – mit fünf unserer Großfahrzeuge.

Gegen 07:00 Uhr machten wir uns mit zwei Löschfahrzeugen, dem Tanklöschfahrzeug, dem Gerätewagen und der Drehleiter auf den Weg nach Lüneburg. Vor Ort wurden wir von unserem Trainer Manu begrüßt, der uns den ganzen Tag begleitete, klare Anweisungen gab, hilfreiche Tipps und Tricks vermittelte und dabei den Spaß nie zu kurz kommen ließ.
Nach einer kurzen theoretischen Einweisung und einem gemeinsamen Frühstück ging es direkt an die Fahrzeuge.

In Zweier-Trupps besetzten wir die Fahrzeuge und folgten in Kolonne unserem Trainer zur ersten Übung.
Zum Warmwerden stand Slalomfahren durch Pylonen auf dem Programm. Dabei beobachtete der Beifahrer das Fahrverhalten: Sitzposition, Blickführung, Lenkverhalten. Nach den ersten Durchgängen gab es direkt Feedback – inklusive der optimalen Sitzposition und Handhaltung.

Im Anschluss ging es darum, unsere bis zu 18 Tonnen schweren Einsatzfahrzeuge sicher zum Stillstand zu bringen.
Begonnen bei 15 km/h auf trockener Fahrbahn steigerten wir nach und nach Tempo und Schwierigkeit. Schließlich wurde die Fahrbahn gewässert. Zu spüren, wie sich ein LKW bei 50 km/h und einer Vollbremsung auf nasser Straße verhält, war für viele ein eindrucksvolles Erlebnis – und ein wichtiger Erkenntnisgewinn.

Weiter ging es in den Kreisverkehr. Die Frage lautete:
Wie verhalten sich unsere Fahrzeuge in Kurven?
Zunächst langsam und auf trockener Strecke, später mit zunehmender Geschwindigkeit und nasser Fahrbahn.
Wichtigstes Learning: Wie reagiere ich richtig, wenn das Heck bei Nässe ausbricht?

Nach einer kurzen Pause folgte die nächste Herausforderung: Bergabfahrt in Kolonne, dann plötzlich Manu: „Alle halt – Rückwärtsgang!“
Wir mussten die Fahrzeuge rückwärts den Berg hinauf manövrieren, kombiniert mit abrupten Kommandos wie DLK Blaulicht an, GW-N Nebelscheinwerfer an, LF 20/20 Martinhorn an oder TLF Warnblinker an
Zusätzlicher Stress: enge, von Pylonen gesteckte Korridore, die rückwärts zu durchfahren waren. Fahrer und Fahrzeuge wurden hierbei erneut durchgetauscht.

Am Nachmittag ging es für die letzte Übung an einen weiteren Hang. Hier testeten wir das Bremsverhalten bei nasser Bergabfahrt – ein Szenario, das im Einsatz schnell brenzlig werden kann.

Alle Teilnehmer hatten viel Spaß und konnten wertvolle Erfahrungen sammeln – für sichere Einsatzfahrten, aber auch für den privaten Straßenverkehr.

Ein Tag voller Erkenntnisse, Teamarbeit und Fahrpraxis, der uns ein Stück sicherer macht.
 
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